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Tag 1: Milngavie - Loch Craigallian

Unsere Reise nach Schottland sollte im August 2019 starten. In der Nacht vor unserer Abreise hatte ich unruhig geschlafen und war nachts ein paarmal wach gewesen, sodass ich Angst hatte, am nächsten Morgen zu verschlafen (das wäre typisch für mich gewesen). Als der Wecker dann aber um 7 Uhr klingelte, brachten mich die Aufregung und die Vorfreude doch relativ gut aus dem Bett. Ich machte mich fertig, packte die letzten Utensilien ein, zog meine "gute alte ZIP-Hose" an und ab ging's. Bevor es aber zum Flughafen nach Frankfurt gehen konnte, musste ich noch meine Cousine aufsammeln. Bei ihr angekommen, frühstückten wir noch eine Kleinigkeit und packten etwas für den ersten Tag ein. Außerdem packten wir unsere Rucksäcke noch so um, dass sie ungefähr das gleiche Gewicht hatten und wogen sie zur Sicherheit noch einmal - 14 und 15 kg! Wir staunten etwas über das Gewicht, war ich doch eigentlich davon ausgegangen, dass mein Rucksack wesentlich leichter sein würde. 

Dann konnte es endlich losgehen! Wir waren guter Dinge, kauften noch ein paar Fertiggerichte ein für meine Cousine und wenig später erreichten wir auch schon das Parkhaus "Platzhirsch", in welchem wir für die Zeit unserer Reise mein Auto parken wollten. Das kann ich übrigens jedem nur empfehlen: Dadurch müsst ihr euch von niemandem abholen/hinbringen lassen und seid weitestgehend unabhängig. Die Shuttle-Services funktionieren nach meinen Erfahrungen wunderbar und preislich ist man eigentlich immer günstiger als viermal die Strecke nach Frankfurt (in meinem Fall) zu fahren und wieder zurück. 

Am Flughafen

Wir flogen mit Lufthansa nach Glasgow und gaben unsere Rucksäcke normal als Gepäck auf. Hier zahlte sich mein Regenschutz von Decathlon das erste Mal so richtig aus, denn damit konnte ich meinen Rucksack ganz einfach zur Reisetasche umfunktionieren. Den Link zum Regenschutz habe ich euch jetzt nochmal in der Packlisten verlinkt. Dann könnt ihr ihn euch selbst nochmal anschauen.

Nichtsdestotrotz haben wir unsere Rucksäcke samt Regenschutz nochmal in Folie packen lassen (leider nicht umweltfreundlich, aber so bleibt unser Gepäck bruchsicher, vor allem die Walking-Stöcke). Das wichtigste Gepäck (Kamera, Handy, Snacks etc.) haben wir als Handgepäck mitgenommen. 

Vor dem Flug holten wir uns noch etwas zu trunken, gingen nochmal auf die Toilette und dann ging auch schon der Flug! Leider konnten meine Cousine und ich auf dem Flug nicht nebeneinander sitzen, aber wir schliefen sowieso fast den ganzen Flug über, dann war das auch nicht allzu schlimm und wir haben es überlegt (war vielleicht auch für die Sitznachbarn besser so). 

Ankunft in Glasgow und Fahrt nach Milngavie

In Glasgow gelandet kontrollierten Beamte am Flughafen noch einmal unsere Pässe. Der Beamte fragte meine Cousine, ob alles ok ist und sagte, sie sehe nervös aus. Vielleicht roch er ja ihre kriminelle Ader. Wer weiß das schon...? Schließlich ließ er uns aber gewähren und unsere Rucksäcke hatten wir rucki zucki von dem Plastik befreit und stiegen in fließendem Übergang in den Bus nach Glasgow City Centre. Diesbezüglich hatte ich mich im Vorfeld bereits richtig gut funktioniert. Für Ankömmlinge, die sich im Vorfeld nicht mit der Weiterfahrt ins Stadtzentrum beschäftigen, kann das etwas länger dauern.

Glasgow (oder das, was wir davon gesehen haben) erlebten wir als lebendiges und entgegen meinen Erwartungen doch recht schönes Städtchen. Auf den Straßen standen an jeder Ecke Musiker und sangen um die Wette. Zu unserer Freude war auch ein Creedence Clearwater-Cover am Start! So hatten wir direkt gute Laune auf der Suche nach dem richtigen Bahnhof. Außerdem half uns eine überaus freundliche Schottin am Bahnhof nach dem Kauf unseres Tickets, den Weg zum Bahnhof zu finden. In Glasgow gibt es zwei Bahnhöfe, die relativ nah beieinander liegen: Die Central Station und die Queen Street. Die Queen Street hatten wir dann relativ einfach gefunden und acht Minuten später startete auch schon unser Zug nach Milngavie (von dem ich bis heute nicht weiß, wie man das eigentlich richtig ausspricht. Im Reiseführer steht "Mill-gay" aber ganz sicher bin ich mir da nicht). 

 

Wanderstart in Milngavie

 

Am Bahnhof ausgestiegen hieß es: "Auf, auf, Wandersmann!" (Oder Frau, für die Gender-Fanatiker unter uns). Der West-Highland-Way ist zumindest am Anfang echt gut ausgeschildert und wir hatten keine Probleme, den offiziellen Eingang zu finden. Meine Cousine wollte noch ihre Flaschen auf einer Toilette in einem Subway auffüllen, das hatte sie vor Reiseantritt vergessen. Im Subway gab es aber keine Toiletten. Dank eines Mannes, der friedlich vor dem Subway E-Zigarette rauchte, überwanden wir unsere Blindheit und sahen, dass direkt neben dem offiziellen Eingang des West-Highland-Ways eine Steinsäule ist, neben der sich ein Wasserspender befindet. Dort kann man also ganz ohne Probleme seine Trinkbehälter auffüllen und starten. Das Wetter an diesem Tag war wirklich herrlich! Es war so warm, dass ich sogar meine Hosenbeine kürzte und in kurzen Hosen weiterwanderte. Der Weg war schön, wenngleich für unseren Sinn noch etwas zu zivilisiert und Park-ähnlich. Nach etwa fünf Kilometern fanden wir ein lauschiges Zeltplätzchen in der Nähe des Loch Craigallian. Da es bereits Abend war, schlugen wir hier unsere Zelte auf, um unser Nest aufzubauen. Das ging super schnell und auch das Zelt schien sich gelohnt zu haben. Auch das habe ich euch übrigens in der Packliste verlinkt ;). 

Am Abend aßen wir unseren Reiseproviant vom Morgen zu Ende und ein paar meiner Würstchen. Lecker. Dann kundschafteten wir kurz die nähere Umgebung aus und sammelten etwas Holz, denn eigentlich war ein Feuer geplant (hier gab es eine Feuerstelle. Grundsätzlich sollte man sich merken, dass man keine neuen Feuerstellen erstellen sollte. Bereits vorhandene können aber genutzt werden). Das fiel dann aber im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser...

Als wir müde waren und durchgefrohren (abends wurde es doch recht kühl), begaben wir uns rasch in die Schlafsäcke und fielen auch recht schnell in einen tiefen Schlaf...

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