Tag 4: Marloes Sands
- Lena Stabel
- 24. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Den Morgen lasse ich ganz langsam angehen. heute will ich den Tag an einem nahegelegenen Strand verbringen. Leider schmerzen heute mein Nacken, mein oberer Rücken und mein Kopf unfassbar. Normalerweise vergeht das im Laufe des Tages, also packe ich irgendwann meine Taschen und fahre zum Parkplatz für den Strand. Es gibt zwei. Einer davon befindet sich auf der Wiese eines Bauern und wenn man bis zum Ende fährt, muss man mehrere hundert Meter weniger laufen. Zum Glück ist es noch früh am Tag und dadurch nur ein anderer Wagen auf dem Parkplatz abgestellt. Ich nehme meine Taschen und meine Gitarre und trage alles nach unten. Später bereue ich es, so viel dabeizuhaben. Schon jetzt schmerzt mein Nacken noch mehr vom Gepäck. Diesen Morgen ist es etwas kühl, was sicher auf den wolkenbedeckten Himmel zurückzuführen ist. Da noch Ebbe ist, schreite ich zwischen den schroffen Felsbrocken hindurch und suche mir ein stilles Plätzchen, das aber unterhalb der Flutgrenze liegt. Ich bemerke, dass das Wasser schon wieder zu steigen beginnt und mir wird klar, dass ich noch maximal 3 Stunden hierbleiben und ohne größere Probleme das Gepäck zu einem trockenen Platz weiter vorne über die Steine würde zurückbringen können. Egal - erstmal bleibe ich hier. ich lege mich hin, ruhe mich aus und spiele ein bisschen Gitarre und singe. Vielleicht hören ein paar Leute zu, ich weiß es aber nicht und es kümmert mich auch nicht weiter.
Irgendwann wird es dann zeit, umzuziehen. Ich gehe wieder nach vorne, zurück zu der Treppe, über die ich den Strand betreten hatte. Dort ist es sehr steinig, aber das ist mir egal. Ich lege mich hin und mit der Zeit lässt sich auch die Sonne blicken. Auch strömen dann allerdings einige Touristen an den Strand. Es macht mir nichtsdestotrotz Spaß, sie zu beobachten. Einige gehen sogar ohne Neoprenanzug ins Wasser. Ich habe meinen zwar dabei, will es dann aber auch ohne probieren. Ich hatte vorher gelesen, dass das Wasser knapp über 10 Grad hat. Ich bin nur ganz kurz im Wasser und verlasse es beinahe direkt wieder. Es ist mir viel zu kalt und ich kann mir nicht erklären, wie manche der Kinder es geschätzt 30 Minuten in dieser kalten Brühe aushalten können. Den Rest des Tages sonne ich mich nur noch, höre Hörbuch und lese meinen Thriller zu Ende.
Außerdem schreibe ich in mein Reisetagebuch. Als der Himmel langsam golden wird, nehme ich meine Sachen und gehe. Inzwischen sind auch meine Kopfschmerzen sehr stark geworden und ich kann nur noch an Magnesium und Ibuprofen denken. Ein herrlicher Cocktail, den zu schlürfen ich kaum erwarten kann. Das tue ich dann auch, sobald ich am Bus bin. Dann packe ich alles zusammen und fahre die wenigen Minuten zurück zum Campingplatz. Erleichtert stelle ich fest, dass die Schmerzen schon langsam besser werden. Nach der warmen Dusche und etwas zu essen stellt sich dann endgültig Besserung ein und ich kann mit Musik den Sonnenuntergang auch heute genießen.

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